Samstag, 7. Februar 2009


„Im Straßenraum - gemeint ist das Quartier Donaustraße-Nord - sind deutliche Verwahrlosungstendenzen zu erkennen“, sagt uns die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung. Und winkt - oder droht?!? - mit Intervention. Randvoll ist die Tüte. Nicht weniger steht in’s Haus, als die „Verbesserung der Lebenssituation(en) und der sozialen Infrastruktur“! Da kann man schlecht nein sagen. Umsonst gibt’s natürlich nischt. Wir werden, so heißt es, „befähigt“. Nach Hartz IV ein weiteres Stück Volkspädagogik bei trocken Brot und Wasser? „Befähigt, das Gemeinwesen in Eigenverantwortung mitzugestalten.“ Schön. Also mitmachen. „Ziel ist, entsprechend der Komplexität von Problemlagen in den Quartieren, eine integrierte Entwicklung zu initiieren, die eine nachhaltige, soziale, wirtschaftliche, städtebauliche und ökologische Entwicklung im Verbund bewirken soll.“ Donnerwetter. Endlich mal Leute, die ihre Textbausteine aus Studienzeiten direkt in’s Leben werfen, nicht jammern und die Latte angemessen hoch legen. Sportlich, sportlich. Für so ein ambitioniertes Programm gewährt die Verwaltung dann auch die nötige Zeit. „Die Vertragslaufzeit - für den Träger, der das Bewerbungsverfahren „gewinnt“ - ist ab dem 01. April 2009 geplant und zunächst bis zum Jahresende 2009 begrenzt.” Ein neuer Trend, den die Verwaltung hier setzt. Apothekenpflichtig. Quartiersbeatmer auf Speed. Rastlos. Die kommen sofort aus dem Knick. Ob wir da noch mitkommen oder mitwollen?!? Vorgesorgt ist jedenfalls. Klappt’s nicht, waren die Bürger nicht aktiv genug. Denn, so wissen unsere Strategen, die „Bewohnerinnen- und Bewohneraktivierung ist konstitutiv für das Verfahren und durchdringt alle Verfahrensabläufe und Strukturen (Ideenfindung, Entscheidungsgremien, etc.).“ Gegen "konstitutiv" kann keiner mucken. Das hat schon beim Kaiser geklappt. Und nu, da es "das Verfahren" und wir selber sind, lassen wir uns halt durchdringen und schauen mal, was der Weg in's Paradies uns bringt.

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