Freitag, 22. Januar 2010

Kulissen schieben


Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung bereitet eine „neue Aktionskulisse der Städtebauförderung“ mit dem schönen Titel „Aktionsräume plus“ vor. Eine Drohung?!? Kann sie vor lauter Kulissenschieberei überhaupt noch erkennen, was sie tut, warum, für wen und mit welcher Wirkung? Schwer zu sagen. Auf jeden Fall ist sie fleißig, die Verwaltung. Die Daten des „Monitoring 2009“ sind veröffentlicht und im Netz zugänglich. Es braucht allerdings ein bisschen Geduld, Übersicht und Zeit, um die Daten, die man haben möchte, zusammenzustellen. Drohte zuletzt mehr und mehr die Übersicht verloren zu gehen, in Kleinteiligkeit auszufasern, wirft die Verwaltung nun die Netze aus und fängt die vielen kleinen Quartiersgebiete, insbesondere dort, wo Verfestigung sozialer Mißstände droht, moderierend wieder ein. 5 Gebiete - die bereits erwähnten „Aktionsräume plus“ - sind identifiziert. Neukölln-Nord ist, wie sollte es anders sein, ganz vorne dabei. „Der „Aktionsraum plus“ Neukölln-Nord“, heißt es, weist „den größten Anteil an Planungsräumen mit höchster und dabei stabiler Problemdichte auf (12 Planungsräume mit „sehr niedrigem Entwicklungsindex“ bei 18 Planungsräumen insgesamt) gefolgt vom „Aktionsraum plus“ Wedding/Moabit (11 Planungsräume mit „sehr niedrigem Entwicklungsindex“ bei 24 Planungsräumen insgesamt).“ Die fürsorgliche Belagerung wird künftig intensiviert, die Aktivitäten werden quartiersübergreifend enger geknüpft und integrierte Stadtteilentwicklungskonzepte mit Blick auf Bildung, Beschäftigung und Beteiligung entwickelt. Wir werden’s überleben.

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