Montag, 15. November 2010

Grüne Exklusion


Schön ist das nicht, wenn eine Partei sich so ganz und gar und ganz unprätentiös kenntlich macht. Übergangslos. So scheint’s. Wo sind sie hin, die guten Gedanken: ein solidarisches Miteinander, Nord und Süd, Ost und West, bei Bewahrung der Lebensgrundlagen, jenseits von Militarisierung und sozialer Ausgrenzung? Schwer zu sagen. Wie’s weiter gehen soll? „…die Spannung aufrecht(..)erhalten“, meint Renate K. Nicht im politischen Streit um unterschiedliche Konzepte in der Wirtschafts-, Sozial-, Bildungs- und Arbeitsmarktpolitik. Ihre mütterliche Fürsorge gilt den Berliner Arbeitslosen. „Ihr müsst euch auch anstrengen“, ruft sie ihnen zu. Ja, da überkommt es einen denn doch. Dass wir darauf nicht gekommen sind!?! Darunter also leidet die Berliner und vermutlich auch die Weltwirtschaft. Und natürlich: Wo Anstrengung fehlt, hilft Spannung. Das macht Sinn. Abhilfe, so lässt sie uns auch noch wissen, schaffen die Berliner Sozialmärkte, „Einsatzort“ vieler auf MAE-Basis beschäftigter Arbeitsloser. „Solche Arbeit lässt den Arbeitslosen ihre Würde und erfüllt die Bedürfnisse vieler Verbraucher.“ Ja, wollte ihnen denn jemand die Würde nehmen? Und wann und warum? Und wer sind die nutznießenden Verbraucher? Auch „Würden“träger? Oder „arme Schlucker“, denen man mit dem Entzug angemessen entlohnter Arbeit das Einkommen soweit geschmälert hat, dass sie auf den Kreislauf von „selbstaufbereiteter“ Zweit- und Drittverwertung alten Hausstandes angewiesen sind? Ist das Häme, Zynismus? Viel schlimmer – so steht zu vermuten. Frau K. meint das ernst. Gesellschaft als „Moralische Anstalt“ und Politik als „Erziehungsversprechen“. Den Damen und Herren in den oberen Etagen muß Angst und Bange werden, bei soviel „Zuspruch“ von grüner Seite.

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