Dienstag, 14. Dezember 2010

Hasenheide


Ich habe mal nachgeschaut. Manches lässt einen ja nicht los. Schrieb Jette doch unlängst von Kindheitstagen. Und Endlosrotation von Schallplatten. Was grub sie aus? Lok 1414 geht auf Reisen. Ich hätte nie geglaubt, dass es auf dieser Welt jemanden gibt, der diese Platte kennt. Wir haben sie so oft gehört, dass man Angst haben musste, mit der schließlich stumpf gespielten Nadel die Rillen auszuschleifen. War aber nicht so, haben gehalten. Rillen wie Platte. Erstaunlich. Kann man nicht von allem sagen, was heute so auf den Markt kommt. Gebraucht haben wir’s, glaube ich, um über das durch und durch Repetitive in der Volksschule, so hieß die damals, hinwegzukommen. Rechnen, Lesen und Schreiben – einschließlich Schönschrift und Sütterlin – zogen die Furchen, die wir mit Ton-, Sing- und Hörspielen füllten. Fernsehen war nicht. Märchenplatten waren unser Tonkino. Und haben sich - Vers für Melodie - eingegraben. So ruft ein Gang in die Hasenheide, warum auch immer, die Erinnerung an „Der Sängerkrieg der Heidehasenwach. Gehören irgendwie zusammen, die Heidehasen und die Hasenheide. Dass James Krüss darüber hinaus ein Visionär war und sich früh den Unsitten der Zeitumstellung widmete, machen seine Verse deutlich. Um ’ne Viertelstunde verschätzt. Ansonsten nah dran.

„Als ich heute früh erwachte,
fand ich meine Uhr verstellt,
um fünf ganze Viertelstunden
hatte jemand mich geprellt
denn noch sing ich so ob so,
je di hi, je di ho
holla di hi, holla di ho
holla di hi, ha ho.“

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