Samstag, 27. August 2011

Donnerstag, 25. August 2011

Dienstag, 23. August 2011

Sonntag, 21. August 2011

Donnerstag, 18. August 2011

Mittwoch, 17. August 2011

Pop 006


„Um Pop scheint es diesmal (…) nicht zu gehen“, schreibt Harry Nutt angesichts der Randale in England. So ratlos alle schon sind, so ratlos macht so eine Bemerkung. Pop ist im Geschäft, ja Geschäft schlechthin. Geld und Schweiß. Was im Geschäft war, haben sie rausgeholt, die Plünderer. Schweiß haben sie gelassen. Erst beim Rausholen. Jetzt, haben sie sich erwischen lassen, vor Gericht. Kein gutes Geschäft. Zumindest nicht für die Ladenbesitzerinnen. Für die kurzschlüssig „am Markt“ Erfolgreichen auch nicht. Ja, was nun. „Sinn“, sagt Luhmann, „ist laufendes Aktualisieren von Möglichkeiten“. Zwei Interpretationen drängen sich auf. Wo keine Möglichkeiten, da kein Sinn. Der Hang zu sinnlosem Tun wäre nicht nur verzeihlich, sondern geradezu - der Sozialhygiene wegen - „natürlich“. Werden - andererseits - Möglichkeiten sichtbar, macht es Sinn, zu handeln. Und sei es im Windschatten von anders Motivierten, die Protest mobilisieren und Aufmerksamkeit bündeln. Das Resultat sieht nicht anders aus, sofern sich die Möglichkeiten erschöpfen im „Haben“, was man immer schon haben wollte. Rausholen, Hass ablassen, abfackeln. Was bleibt, ist - so oder so - Erschöpfung. Popaffin? Am Ende des Abends. Ja. Alles auf Anfang am nächsten Tag. Das hoffen wir mal.

Dienstag, 16. August 2011

Wir wollen dann mal nix


Verstehen. Mal rein, mal ran, mal drin. Kurz ist knapp. Jetzt. Irgendwie. Arbeit auch. Wo man hinschaut, Farbenleere. Verweigerung und Selbstaufgabe. Schon vor dem ersten Schuß. Kann anders sieht anders aus. Gestalten auch. Ja, was wollen die denn?

Montag, 15. August 2011

Sonntag, 14. August 2011

Samstag, 13. August 2011

.. es löscht ..


„Die Ausschreitungen sind das Ergebnis von krimineller Energie, Verachtung gegenüber dem Staat und sozialer Ausgrenzung einzelner Bevölkerungsschichten“, sagt Innenminister Hans-Peter Friedrich. Wer hätte gedacht, dass sich doch noch Einsicht Bahn bricht, warum das alles so schief läuft in den Städten und Ländern dieser Welt. Und das ausgerechnet von Seiten der CSU. Wir freuen uns und warten auf die Vorlage und Konkretisierung der seit langem überfälligen Programme. Strafrechtliche Verfolgung all der Finanzjongleure, die mit Bedacht und auf fremdes Risiko Vermögenswerte versenkt und ganze Staaten in Schräglage gebracht haben und bringen, Wiedereingliederungsmaßnahmen und Integrationskurse für Leute vom Schlage eines Herrn Ackermann oder Herrn Sarrazin, Grundkurse in sozialer Arithmetik für „ausgehaltene“ Politikerinnen und Politiker, gern flankiert durch interkulturell und interreligiös inspirierte „Ich und Du auf dem Wege zum Wir“ - Grundkurse. Folgen dann noch die Trennung von Investment- und Geschäftsbanken, Steuer auf Spekulationsgeschäfte und Vermögen, Mindestlöhne, könnten die Brände, in London und auch anderswo, bald gelöscht sein. Das Militär kann getrost zuhause bleiben, Brücken müssen nicht als Schlafquartiere missbraucht werden. Es sollte doch mit dem Teufel zugehen, wenn ausgerechnet das, was alle reichlich haben, Arbeitsvermögen, nicht wieder „in’s Recht zu setzen“ wäre. Bezahlt, auskömmlich, sozial und ökologisch orientiert, mit Blick auf die vielen Dinge, die auf dieser Welt noch, mit wachsender Dringlichkeit, zu bewältigen sind. Hunger, mangelhafte Bildungs- und Gesundheitssysteme, menschenwürdiges und bezahlbares Wohnen, Aufbau „regenerativer“ Energie-, Industrie-, Stadt- und Landwirtschaften.

Donnerstag, 11. August 2011

Dienstag, 9. August 2011

Montag, 8. August 2011

Sonntag, 7. August 2011

Samstag, 6. August 2011

Dig it to the end


Wie eingefroren. Eine Kindermelodie klingt nach, im Hall kehren alle zurück. Auch die, die nicht fehlten. Zwischendurch sprießen die Gitarren, gedüngt, melodieselig und nieselregenhaft. Das Cello zieht Schleifen in’s Pflaster. Vibrationsalarm, Schlagperlen mit Calypsorassel und 50’Jahre-Orchester. Entspannt und rückwärtig. Denk’ste zumindest. Geht natürlich weiter. In die 60’er, modern aufgemöbelt, pulsierend, technoid geflutet. Immer wieder wegdriftend, bis an die Schwelle der Wahrnehmbarkeit. Nur noch Puls. Die Laute rettet das Herz. Weich, barock, unmodern modern. Lautmalereien und Klanglandschaften. Mal kraftvoll, mal zurückgenommen. Treibend, kreisend, still stehend. Genrefrei. Klassisch. Zeitlos. Tonbruket. Kaufen. e.s.t gleich mitnehmen.

Freitag, 5. August 2011

Donnerstag, 4. August 2011

Mittwoch, 3. August 2011

Dienstag, 2. August 2011

Montag, 1. August 2011

Neuköllner Kitsch


Kitsch (1 - 8)

Kitsch ist glatt, prall, selbstgefällig, ohne Tiefe, kurzatmig, gedankenlos, bunt. Das pure Leben. Kitsch reimt sich auf Eiskrem, Plastikschmuck, Sex und Kotze. Volksnah und gleich neben der Kasse zu haben. Und. Kitsch ist billig. Billig? Nicht ganz. Kitsch verkauft sich rasend und teuer, wenn auf dem Etikett etwa „Koons“ oder „Hirst“ steht. Das mögen - und zahlen - betuchte Sammlerinnen und Sammler. Rummelherzen, Sperma, Samt, Strass im Kopf, eingelegten Fisch und – schon hat man die Welt im Haus. Berührungslos teilhaben. Am Schmutz. Am gemeinen. Das prickelt. Die Kunst-Gemeinde zahlt gern doppelt. Für Distinktion und – man hat’s ja – gleich noch einen drauf, für’s Zurückkaufen. Von Lachen, Leben, Lust und - gegebenenfalls auch - Gestank. Na, wie auch immer. Das geht in Ordnung. Geschäft ist Geschäft. Kitsch ist Kitsch. Kunst ist Kunst. Betrieb ist Betrieb. Geld brauchen sie alle. Die kunstvollen wie die weniger kunstvollen Geschäfte. Warum uns das interessiert? Neukölln ist Kitschland. Neukölln ist - wie sollte es anders sein - glatt, prall, selbstgefällig, ohne Tiefe, kurzatmig, gedankenlos, bunt. Oder?