Montag, 19. Juli 2010

Markt


Markt (1 - 10)

„Der Wert einer Photographie bemisst sich vorrangig an der Klarheit und Relevanz der Information, die sie als Symbol oder als Allegorie übermittelt. Die gängige Lektüre der Photographie stellt zwischen Bedeutendem und Bedeutetem ein Transzendenzverhältnis her, wobei der Sinn an die Form gebunden ist, freilich ohne völlig in ihr aufzugehen. Statt in der Photographie selbst das Bedeutende zu sehen, wird sie stets als Zeichen für irgendetwas befragt, was sie nicht ist. Die Lesbarkeit des Bildes selbst ist eine Funktion der Lesbarkeit ihrer Intention (oder ihrer Funktion), und das ästhetische Urteil, das sie hervorruft, fällt umso günstiger aus, je vollkommener die Ausdrucksangleichung des Bedeutenden an das Bedeutete gelungen ist.“ *

* Pierre Bourdieu; Eine illegitime Kunst. Die sozialen Gebrauchsweisen der Photographie, Frankfurt 1981, S. 103

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