Montag, 28. März 2011
Drei-Euro-Oper
Sind sich die Abgehängten selbst genug? Ist Stallgeruch Teil erfolgreicher Integration? Schlägt soziales Los Ethnizität? Sozialforscher würden dies bejahen. Integration findet immer da statt, wo man sie am wenigsten erwarten würde. Dort, wo alle wenig haben. Die, die es könnten, fürchten um Besitz und Vermögen. Sie schließen sich ab. Schlimmer noch, sie setzen ihr Vermögen ein, um denen, die sich schwer durch den Alltag schlagen müssen, das Leben noch ein bisschen schwerer zu machen. Überschüssiger Wohlstand auf der einen, Vertreibung auf der anderen Seite. Klingt nach Brecht?! Hört heute auf den Text von Feridun Zaimoglu und Günter Senkel und die Musik von Vivan und Ketan Bhatti. Ein bißchen mehr Zeit, den Bruchteil des Etats eines großen Opernhauses, noch ein bisschen geschraubt und gedreht, die ein oder andere Unebenheit im Handlungsverlauf geschliffen und wir hätten so etwas wie eine aktuelle „Drei-Euro-Oper“. Aber auch so - im Discount - ist's großartig. Weill trifft Grips. Verpassen geht gar nicht!
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