Samstag, 24. April 2010
Schadhaft
Ab is’ser, der Lack. Zurück geht’s. Aber wohin? Und wollen wir da wohnen? Es hat etwas pitoreskes, wenn eine Ostdeutsche, Bundeskanzlerin, die Idee eines politisch, sozial und wirtschaftlich geeinten Europa zu Grabe trägt. Ob mutwillig, unbeabsichtigt, aus purer Dummheit oder weil sie seit Jahren auf die falschen Einflüsterer hört, wissen wir nicht. Die Farben, die sie wählt, sind grau und abgestanden. Sie stehen nicht ’mal der schwäbischen Hausfrau. Und am deutschen Wesen, daran hatte sie wohl gedacht, möcht’ ein drittes Mal niemand mehr genesen. Die Idee, alle europäischen Nachbarn in Grund und Boden zu konkurrieren, ohne daran selber Schaden zu nehmen, hat nicht mal Beine. Kein Fortgang zu sehen, sondern Selbstzerstörung auf Raten. Die selbsternannte deutsche Polit- und Medienelite dient - arrogant und hackenschlagend - wieder einmal als Begleitorchester. Vernunft, kluges Handeln und europäische Solidarität - von wirtschaftlicher Entwicklung und Umsicht im Aufräumen und Regeln der Finanzmärkte nicht zu reden - sind in Deutschland abhanden gekommen. Druck fehlt. Wir nehmen’s hin. Ganz nebenbei reißt sie ein, was der Dicke, was immer man sonst auch gegen ihn sagen mag, mit auf den Weg gebracht hatte. Woher also die Mutlosigkeit in der Farbwahl?
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