Mittwoch, 21. April 2010

Rost


Rost ist ein Farbgeber. Mit einem warmen Grundton. Im Prozess des Zersetzens, der Oxidation des Eisens, löst er auf, was wir auf Dauer angelegt hatten. Rost zeigt Vergänglichkeit an. Das macht Statuen so charmant, die Rost ansetzen. Sie, so glauben wir, überdauern uns nicht allzu lange. Die Kränkung sitzt nicht so tief. Rost, so heißt es an anderer Stelle, „bildet lockere Gefüge geringer Festigkeit. Die Oxidation bewirkt eine Zunahme der Masse und des Volumens. Letztere führt zu Spannungen und zum Abplatzen der Rostschicht.“ Was nach Klassenkampf klingt, folgt hier nur der Natur. Der Natur des Rost's. Der sich nach und nach durchfrisst und Leere schafft. Oder Staub, feinen Eisenstaub, der als Flugrost auf Reisen geht, an der Luft rostet und sich auf Gegenständen niederschlägt. Bleibt die Frage: Können Fotos rosten?

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