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Wenn Einrichten ein Indiz für Ankommen ist, dann sagen die Fachgeschäfte - die nachwachsenden - etwas aus über die Gewohnheiten und Lebensperspektiven der im Kiez wohnenden Bevölkerung. Kaum ein Segment der lokalen Ökonomie, in dem nicht auch Zugezogene - ob im Einzel- und Großhandel, Gastgewerbe, Logistik, Baugewerbe und zunehmend auch in unternehmensorientierten Dienstleistungen und im verarbeitenden Gewerbe - unternehmerisch aktiv sind oder werden. Ob der Begriff der „Ethnischen Ökonomie“ glücklich gewählt ist, mögen andere entscheiden. Sicher ist zumindest soviel: Die Grundversorgung wird in Nord-Neukölln zu einem Gutteil von türkisch-arabischen Geschäften besorgt. Lassen wir einmal die vielen Restaurant’s, die Imbiss-, Döner- und Backshops, Änderungsschneidereien, den Trödel, Lebensmittel- und Supermärkte außen vor, entstehen typische Fach- und Nischengeschäfte vor allem in den Bereichen Essen, Bekleidung und Wohnen. Dass reicht dann von der - sehr zu empfehlenden - Nussrösterei, den Fachgeschäften für Gardinenzubehör oder „schickliche“ Kleidung, bis hin zu den vielen kleineren wie größeren Einrichtungshäusern. Was davon bleibt, Bestand hat und der Karl-Marx-Straße, der Sonnenallee und den Seitenstraßen ein Gesicht geben wird, muß sich zeigen.
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