Mittwoch, 17. August 2011

Pop 006


„Um Pop scheint es diesmal (…) nicht zu gehen“, schreibt Harry Nutt angesichts der Randale in England. So ratlos alle schon sind, so ratlos macht so eine Bemerkung. Pop ist im Geschäft, ja Geschäft schlechthin. Geld und Schweiß. Was im Geschäft war, haben sie rausgeholt, die Plünderer. Schweiß haben sie gelassen. Erst beim Rausholen. Jetzt, haben sie sich erwischen lassen, vor Gericht. Kein gutes Geschäft. Zumindest nicht für die Ladenbesitzerinnen. Für die kurzschlüssig „am Markt“ Erfolgreichen auch nicht. Ja, was nun. „Sinn“, sagt Luhmann, „ist laufendes Aktualisieren von Möglichkeiten“. Zwei Interpretationen drängen sich auf. Wo keine Möglichkeiten, da kein Sinn. Der Hang zu sinnlosem Tun wäre nicht nur verzeihlich, sondern geradezu - der Sozialhygiene wegen - „natürlich“. Werden - andererseits - Möglichkeiten sichtbar, macht es Sinn, zu handeln. Und sei es im Windschatten von anders Motivierten, die Protest mobilisieren und Aufmerksamkeit bündeln. Das Resultat sieht nicht anders aus, sofern sich die Möglichkeiten erschöpfen im „Haben“, was man immer schon haben wollte. Rausholen, Hass ablassen, abfackeln. Was bleibt, ist - so oder so - Erschöpfung. Popaffin? Am Ende des Abends. Ja. Alles auf Anfang am nächsten Tag. Das hoffen wir mal.

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