Samstag, 17. Oktober 2009
Consciences and Frontiers
Angenehm bescheiden, was bei der zur Verfügung stehenden Fläche nicht ganz so schwierig ist, kommt sie daher. Die aktuelle Ausstellung - consciences and frontiers - in der Alten Post. So hat jede und jedes seinen Platz. Grenzziehend, aber nicht begrenzend. Was auf dem Bild so dunkel wie bauchig ausschaut, bietet einen faszinierenden Zugang zum Thema. In der „Draufsicht“ wird alles Struktur. Erst beim genauen „Hinschauen“ sieht man: Da lebt (noch) was. Menschen. So schmal wie die Grenze zwischen bloßem „Dasein“ und erfülltem Leben, so fließend sind die Grenzen zwischen Ignoranz, Gewalt und Widerspruch. Die Ausstellung macht dies gleich doppelt zum Thema. Sie bringt „Verhältnisse“ zum Sprechen und reflektiert Sicht und Zugang. Auch aus Elend lässt sich noch ein Funken Ästhetik schlagen. Das ist in der Sache in Ordnung, wenn es der Aufklärung dient. Die Kunst tut dann, was eine ihrer ureigensten Aufgaben ist: Sie tut weh. Neben Arbeiten von Julio Bittencourt sind Soavina Ramaroson, Sofie Arfwidson, Tuca Vieira, Emmanuel Eni und viele andere mit Werkstücken vertreten.
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