Was erstaunt, ist die Beweisführung. Einfache, breite Striche, grelle Farben. Nichts, was eindeutig identifizierbar wäre. Ein Auge. Kinn undMundpartie angedeutet. Das reicht. Um „zu erkennen“, wer hier „spielt“. Erstarrt, aber in Bewegung. So, dass auch noch die Musik hörbar scheint. Fetting kann’s. Ein Hoch der Popkultur. Beweis erbracht. Das klingt. Nach wie vor. Die Serie „Drummer und Gitarrist“, eine Hommage an’s CBGB, macht nur einen Teil der Ausstellung aus. Ansonsten: Berlin satt, in berückendes Licht und Farbe getaucht, Portraits und Studien. Studien, die zeigen, wie sich Fetting „ranarbeitet“. An Personen und Sujets. Was als Eindruck auch bleibt ist: Er hat’s weggearbeitet. Das Grau, den Schmutz. Der kommt hinterrücks wieder in’s Bild. Mit den Krähen. Vor der Ausstellung ist nach der Ausstellung. So hat sich die Berlinische Galerie das wohl gedacht. Und gut haben sie das gemacht. Mit der Vorhalle durchqueren alle Besucherinnen und Besucher beim Ein- wie Austritt Nancy und Edward Kienholz’s Environment „The Art Show“ (1963-1977). Lebensgroße Figuren. Einzeln und in Gruppe. Künstlerfreunde haben Modell gestanden. Die Münder sind mit Lüftungsklappen alter Automobile ausstaffiert. Warmluft strömt. Ehrlich. Körperseits angebrachte kleine „Recorder“ reproduzieren auf Knopfdruck hoch elaborierte Texte zur Kunst. In vielen Sprachen. Zeitlos. Heiße Luft, verquastest Geraune. Kunstbetrieb. Gestern wie heute. Daran hat sich nichts geändert. Was bleibt? Selber urteilen. Hingehen, gucken.
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