In jungen Jahren war Rummel Adrenalin pur. Altersbedingte Hormonschübe halfen nach. Laut, derb und rau, Geruchsmischungen irgendwo zwischen Zuckerwatte und Bratwurst, gute Mucke am Auto-Scooter, Rasanz und Abenteuer, Schaulaufen für Mädchen & Jungen, Protzgehabe, Schlägereien. Privileg der Jugend. Schnell verflossen. Heute sieht’s anders aus. Für die einen überflüssig wie ein Kropf, für die anderen - so ging es uns, als die Kinder noch klein waren - ein festes Datum im Jahreskalender: Die Neuköllner Maientage. Der bespielte Platz reichte früher vom Columbiadamm bis knapp zur letzten Senke vor der heutigen Hundeauslaufstelle. Mittlerweile flächenmäßig eingedampft und auch vom Publikumszuspruch her deutlich rückläufig, zieht der Platz heute überwiegend türkisch-arabisches Jungvolk und Familien an. Die Veranstalter, das Bezirksamt Neukölln und der Schaustellerverband, haben Weitblick bewiesen und integrieren in die Maientage das Arabisch-Deutsche und das Türkisch-Deutsche Freundschaftsfest mit vielen Musikerinnen, Künstlern und Kulturschaffenden der Region. Für alle, die Kinder haben oder Kind geblieben sind, der Rest kommt auf ein Bier zum samstäglichen Feuerwerk.
Samstag, 30. April 2011
Neuköllner Rummel
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