Manchmal muß man Sachen auf den Kopf stellen, ein bisschen schütteln und ein bisschen rütteln, um ihnen andere Seiten zu entlocken. Räume und Gebäude - geronnene Architektur - sind wie eine zweite Haut. Sie markieren die Grenze zwischen Innen und Außen. Sie passen oder passen nicht. Sie fühlen sich gut an oder nicht. Sie bedrücken oder „geben Raum“. Sie „sorgen“ für Licht oder dunkeln ab. Sie fördern Kommunikation oder organisieren Isolation. Sie hierarchisieren in ein soziales Oben und Unten oder schaffen Platz für egalitäre Zusammenkünfte. Ablegen kann man sie nicht. Nur zeitweilig außerhäusig sein. Große Gebäude schachteln die Welt. Sie vervielfachen die Differenz von Außen und Innen. Allen gemeinsam ist, dass sie Bewegungs-, Blick- und Handlungsweisen nahelegen. Schärfer noch, sie schulen und „justieren“ unseren Blick. Das lässt sich verstärken, brechen und variieren, wenn man Bilder so erstellt, „daß etwas mehr drin ist als nur sie selber.“ Fotokryptik eben.
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