Sonntag, 4. Januar 2009


B. sagt: Gut. Das >Dramagramm<. Aber, die Sache ist, genau betrachtet, vielschichtiger. Es geht ihr immer noch um die Garage. Ich muß erst 'mal Luft holen. Det wächst sich ja, wie wir hier in der Donaustraße sagen, zu'ner richtijen Jeschichte aus. Lang wie’n Tresen. Mit Zapfhahn und Jäste. Und det am Neujahr. H. steht neben mir. Sie hat eine Theorie. Die Krise des Verkehrs, sagt H., verkehrt die Verkehrskrise zu einer verkehrten Krise. Wooouw, denke ich. Mal gucken, was kommt. Nicht, fährt sie fort, nicht der Ausgang aus dem Kreisverkehr, sondern der verkehrte Kreis steht am Ende der Krise. Verkehr im Kreis. Immer wieder. Rechtsherum, linksherum. Die Richtung ist egal. Das Resultat immer dasselbe. Konsequent, sagt H., nun sichtlich in Schwung, schallt es aus dem politischen Raum: Fahren, fahren, laufen, laufen, Auto, Auto. Versuch einer Sinnproduktion. Sie schwillt an, wo die industrielle Produktion erlahmt. Der Sinn lässt nicht los. Sinnlos ist das Los der im Kreis Fahrenden. Raus aus dem Kreis müsste es lauten. Nach vorn, zur Seite, wo immer noch Luft und Licht am Horizont ist. Aussteigen, anhalten, sich verständigen. Oder andersherum. Das mindert die Verletzungsgefahr. Erschwerend kommt hinzu: Es sind immer dieselben Kreise, die miteinander verkehren. Blockbildung und Grenzziehung. Kreisverkehre schließen einander aus. So ist die Krise des einen, der Motor und Gewinn des anderen Kreises. So hoffen zumindest die, die das ganz große Karussell am Laufen halten: Die Ritter der Zentripetalkraft, sagt H., schließt ihre Ausführungen und widmet sich wieder ihrem Pils. Ich bin verwirrt.

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