Donnerstag, 22. Januar 2009


Gut, Güter, Waren. Öffentliche Güter. Gab’s mal in guter Verfassung. Haben wir alles ein bisschen vertrödeln und verloddern lassen in den letzten Jahren. Die Idee hieß: bitte alle, die nix haben, strecken sich mal ordentlich zur Decke, rackern wie die Wilden, lassen sich den Lohn als Verheißung auf’ne bessere Zukunft aus>sprechen< - nicht zahlen - und sorgen schon mal vor. Privat, privat. Rente, Krankenversicherung, ansparen, ansparen. Der höheren Rendite wegen. Den meisten war nicht mal klar, ob sich Rendite etymologisch von Dieter oder Rentier herleitet. Wundmale verbreiteten sich epedemieartig. Das permanente „In die leere Tasche fassen“ hinterließ blutige Spuren in Gesäßhöhe und an den Oberschenkeln. Verantwortung und Freiheit. So hieß das Programm. Jede und jeder für sich. Jede und jeder soviel, wie sie und er gar nicht kann. Manche scherten aus. Sie zogen das > Arbeitslos <. Das Geld - schließlich wurde ja gearbeitet -, so die gewählt Klugen, überantworten wir den immerzu Rufenden: notleidenden Bankern, Managern, Unternehmensberatern, Fonds, Versicherungen. Das ging lange, lange gut. Für wenige. Nun nicht mehr. Eben noch da - das Geld -, will’s nun keiner mehr haben. Wo iss’es hin? Verbaut, verspielt, versoffen? So viel?!? Entzugserscheinungen rütteln die Banken durch. Der Rest kippt hinterher. Ein Großversuch mit ungewissem Ausgang. Versuchen wir’s also mit einem Neuanfang. Sagen - sich und uns - die Banker, Manager und Unternehmensberater. Die Politik sekundiert. Der Staat - bitte, höflich sind sie ja - möge nun neues - neues Geld - geben. Und das schnell. Und ohne Regeln. "Bad" darf’s sein, wenn das Volk die "Bank" besitzt. Der Rest verbleibt in unserem - wie heißt das heute? - Portfolio. „Übrigens“, sagt Helmut S., was unser Altkanzler ist, „werden wir alle ertragen müssen, dass die große Mehrheit der egomanen Manager des Raubtierkapitalismus mit ihrem Reibach davonkommt.“ Ein "emotionales Kehraus" zum Jahresbeginn. Bei tiefen Temperaturen. Geradezu heroisch, der Mann. Macht wohl das Alter.

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