Samstag, 27. Dezember 2008


Hier ein kleines >Drama-
gramm<
in 6 Akten.
Klein ist das Drama, weil es in Gramm, nicht in Kilo, so
wie die Tragödie, gemessen wird. Die Wirkung hält sich daher in Grenzen und liegt nicht bleischwer 'im' Gemüt. Zehren kann man davon nicht. Kurzware halt.

B. ist besorgt. Besorgt ist vielleicht nicht der richtige Begriff. In diesem Zusammenhang. Denn es schwingt Empörung mit. Die Stimme hebt leicht an und der Körper kommt in Bewegung. Soweit das im Stuhl und im Sitzen geht. D. muss, sagt sie, ja er muss, erstens weil er seine Mutter befrieden will, zweitens weil er diese Art der Sorge verinnerlicht hat. Ein drittes noch: weil es der Zwang so will. Er muss sein Auto nachts immer in die Garage stellen. Es ist die Angst. Die Angst vor lauernder Gefahr, die ihm keine Ruhe läßt. Zumindest dann, wenn er es denn nicht tun würde. Die Sorge - ein unerträgliches Gefühl - sucht ihn dann heim. Nicht in der Garage, im Bett. B. sagt, D. nennt diese Gegend - gemeint ist die, wo die Mutter lebt - "Western-Celle". Richtig muss es natürlich Westercelle heißen. Ein gefährliches Pflaster. Auch Laster. Das soll es wohl ausdrücken. Kürzlich, so berichtete der "Western-Celler Kurier", suchten organisierte Banden - Autoknacker - des Nachts diese Gegend auf. Das untrügliche Gefühl der (Klein)Bürger für's eigene Hab und Gut bekam Nahrung. Nicht gefühlt, real steht's also schlecht um Sicherheit und Leben. Wie also nun?! B. legt nach. Fünfter Akt. Dein Auto, sagt B. zu D., ist doch kein Maserati. Da macht sich doch niemand 'ran. D., nun sichtlich in der Bredouille, schaltet auf Wiederholung. Es iss' halt wie es iss'. Das Gefühl und die Redundanz. Im Argument und sowieso. Nun hat B. aber doch noch eins, ein sechstes und letztes Beschwernis - unser letzter Akt - gewissermaßen, gefunden: das mit der Garage , sagt B., sei unerotisch.

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