Sonntag, 16. August 2009


Ein kleiner Nachtrag. In einem der letzten Interviews, die Ralf Dahrendorf kurz vor seinem Tode gab, sagt er folgendes:

„Schwächelnde Parteien sind ja (..) auch unsichere Kantonisten, die Freiheit ist eigentlich sehr selten aus der Unruhe und der Frustration entstanden, sie entsteht eigentlich viel eher, wenn es Zukunftsbilder gibt und wenn man weiß oder glaubt zu wissen, wohin die Reise gehen kann. Also es ist durchaus denkbar, dass wir mit stärkerer Repression und autoritären Tendenzen bei den etablierten Parteien rechnen müssen.“ *

Und, nicht vergessen, unterschreiben!

* Die Derivatisierung der Welt und ihre Folgen, Ein Gespräch mit Ralf Dahrendorf zum 80. Geburtstag, in: Leviathan 37, Heft 2, Wiesbaden 2009, S. 183

2 Kommentare:

  1. Moin Christoph!

    Deine gegenständlichen Bilder gefallen mir.

    Einen Schönen Tag


    Herbert

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  2. Herr Dahrendorf, ist wohl doch ein wenig geschichtsblind und ganz unökonomisch. Welche oder wessen Freiheit meint Herr Dahrendorf denn? Sie wird doch zu gern als Nebelkerze, Irrlicht oder Fatahmorgana genutzt, ohne zu sagen wer oder was soll denn endlich frei sein- von wem und was.

    Freiheit ist manchmal nur aus Wut oder Hass entstanden, weil die Repression so lang und groß war und sie ist auch in Kombination entstanden, eben, dass man Ziele, Hoffnungen oder Ideale hatte.

    Repression und autoritäre Tendenzen hatten wir in der Bundesrepublik reichlich. Schon vergessen? Von dem KPD-Verbot und deren Kriminalisierung über die Nichtaufarbeitung des Nationalsozialismus, den Notstandsgesetzen über die massive Vernichtung von Arbeitsplätzen und ihren Kulturen, die da heißen Stahl- und Kohleindustrie, den Werften, dem Handwerk usw.

    Die bekannten Institutionen, Staat, Wirtschaft, Parteien usw. sie sind hierarchisch strukturiert und haben eine Kommandostruktur und Funktion. Sie tritt in „besseren“ Zeiten nur nicht so stark hervor oder, wenn man nicht unmittelbar betroffen ist, dann kümmert es einen nicht.

    Sir Dahrendorf hätte sich mal gründlich die Kirche im Dorf ansehen sollen, dann wäre im vielleicht aufgefallen, dass die christliche Hierarchie der Dreifaltigkeit in anderen gesellschaftlichen Bereichen die Grundlage bildet. Ich glaube der Soziologe Max Weber hat darüber einiges, nützlichen geschrieben.

    Grüße aus Maobeat

    herb

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