Sonntag, 12. Dezember 2010

Kiezlauf


Ein Gang durch’s virtuelle Viertel zeigt, dass in Neukölln nicht alles dort steht, wo es stehen sollte, das nicht alles stimmt, was man so gemeinhin sagt und glaubt, das vieles in Bewegung ist, wo man Stau vermutet. Halt Leben, Kommen und Gehen, und so was. Von so was kommt dann so was: Die Russen kommen. Sind die nicht schon längst da? Wie auch immer. Andere Gäste - Dumpfdölmer - sieht man weniger gern. Stehen selbstverständlich unter nachbarschaftlicher Beobachtung. Hilfe ist immer gut. Kindern und Goldfischen verspricht Neues aus Neukölln, dem „NERV DER ZEIT“ dicht am hohlen Zahn zu bleiben. Dass hier auch neue Erfindungen aus Neukölln - von der Digitalsteckdose bis zum Hundetelefon - feilgeboten werden, spricht für die Vitalität des Neuköllner Gewerbes. Innovativ, aufstrebend, jung und dynamisch. Da ist kein Halten mehr. Selbst der Sonnenallee werden Gesäß und Gesicht geliftet. Wem das zuviel wird, wer’s gern eine Nummer kleiner hat und Armut für eine Zier hält, kauft Großmutters Geschirr zurück. Mit Stil natürlich. Beladen und erschöpft, hält der Bürger Einkehr, denkt über's Stiften nach und liest. Analog. Noch. Kiez und Kneipe hat einen Neuköllner Ableger in den Schankstätten abgeworfen. Nachhause muß man dann noch lange nicht. Heimat ist schließlich da, wo Hafen ist. Amen.

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