Freitag, 29. Juli 2011

Pop 005


Wie kriegen wir die Fäden nun wieder zusammen? Vorerst mit einem "Zitat":
„Junge Männer mit Cowboyhüten und Cowboystiefeln parkten ihre schweren Pickups, Mustangs und Hummers und drängten in die Musikhalle. Erst recht hatten sich ihre jungen Frauen herausgeputzt für diesen Abend. Eine kam mit schwarzem Cowboyhut, geschmückt mit schwarzem Flor und Federn, eine andere schulterblattfrei, ins linke Schulterblatt hatte sie sich ein prächtiges Kreuz stechen lassen, ins rechte den Schriftzug „Christian Montana“, und ich stand daneben und rang mit der gelernten, antrainierten Verachtung für derlei wie mit einem Fremdkörper im Blut. Natürlich, die protzigen Autos, der Cowboykult, das Jahr 2010. Ich brauchte ein paar Minuten, um zuzugeben, dass es mir gefiel. Es war da, es lebte, fand zusammen. Nur ein verstockter Narr hätte die Freude der jungen Männer und Frauen an diesem Abend und den Glanz in ihren Gesichtern übersehen können, eine Freude, gemischt mit ruhigem Stolz auf ihr Sosein, dessen sie sich und einander versicherten, einfach indem sie kamen. Was war falsch daran? Nichts.“ *
* Wolfgang Büscher, Hartland, Zu Fuß durch Amerika, Berlin 2011, S.260

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen